Projektionen

Projektionen sollten vermieden werden

     Die Träume der anderen sind für uns eine sehr gute Möglichkeit unsere eigene Psychologie hineinzudenken. So hat man nun in den USA eine von Ullmann (1979) entwickelte Methode zu gebrauchen. Bei dieser sagt der Traumarbeiter jeweils den Satz "Wenn es mein Traum wäre, dann…" bevor eine Bemerkung zu einem soeben gehörten Traum von sich gibt. Allerdings habe ich auch schon miterlebt dass diese Methode in einer derart autoritären weise gebraucht wurde dass es für den Träumer klar war, dass er die gehörte Traumdeutung besser akzeptiert.

     Dann habe ich von einigen Seminarteilnehmern auch schon gehört dass es manchmal etwas anmassend ist wenn der Traumdeuter über den Traum spricht als ob es sein eigener ist. Die Assoziationen des Träumers sind einfach nicht dieselben wie jene des Traumarbeiters. So könnte es vielleicht auch besser sein, dass bevor man etwas über den Traum einer anderen Person den Satz "Meine Gedanken/Phantasien zu diesem Traum sind…" sagt. Es sollte für den Träumer klar sein, dass die vom Traumarbeiter geäusserten Gedanken nur eine Projektion seiner eigenen Vorstellungen sein kann. Alles über den Traum eines Träumers Gesagte, ist vom Träumer nur dann als wahr anzusehen, wenn er ein inneres Einverständnis zum Gehörten fühlt (Gendlin, 1986, pp. 24-25).

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