Henri Rousseau: Die Schlafende Zigeunerin

Was gibt es noch zu tun?

     Nach all den Informationen, die der Träumer anhand der vorherigen Methoden gegeben hat, ist er oder sie natürlich neugierig, was du als Traumarbeiter -- basiert auf all dem Gehörten -- zu sagen hast. Deine Bemerkungen werden auf dein Wissen, deine Erfahrungen, Intuitionen und Gefühle begründet sein. Bitte halte es immer im Bewusstsein, dass es dein Wissen, deine Erfahrungen, Intuitionen und Gefühle sind und nicht unbedingt die seinen. Folglich alles, was du zu offerieren hast, sind deine Phantasien, was der Traum vielleicht zu sagen hat und so ist es nur ehrlich, wenn du deine Bemerkungen und Vermutungen gibst mit der Einleitung wie "Wenn ich dich wäre und es wäre mein Traum, könnte es dies bedeuten …" oder - kürzer - "nach allem was ich gehört habe, ist meine Phantasie zu deinem Traum …". Dies ist in Wirklichkeit alles was man sagen kann. Der grosse Vorteil von dieser Arbeitsweise ist, dass der Träumer frei ist, das Gesagte anzunehmen oder nicht, je nachdem ob er eine Resonanz verspürt oder nicht.

     Manchmal setzt sich der Traumarbeiter selber unter Druck, um irgendwie eine weise und treffende Traumdeutung zu liefern. Bitte probiere dieser Tendenz zu wiederstehen. Die meisten Träumer sind froh, wenn du gut -- und mit einem offenen Geist und Herz -- zugehört hast. Auch für den Einsatz und die Mühe, die du dir gegeben hast, den Sinn oder die Botschaft von seinem Traum zu verstehen. Falls du die Person wieder sehen wirst, habt ihr beide dann die Möglichkeit, noch mehr Ideen zu dem vorher erzählten Traum auszutauschen. Anders ausgedrückt, man muss nicht alles auf einmal beenden. Es kann ein immens belohnendes Co-Projekt sein!

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