Traumzensor

Kein Traumzensor!

     Um wieder zu den Träumen zu kommen, sollte man betonen, dass Jung im Unterschied von Freud nicht der Ansicht war, dass es einen Traumzensor gibt, der den Trauminhalt in dem Sinne abändert damit das Unbewusste keinen Schock bekommt. (Jung, GW 16, par. 55) Vielleicht brauchten einige in der Viktorianischen Wiener Zeit solch einen Zensor. Aber heutzutage wissen wir, dass die Träume manchmal sehr explizite Botschaften haben - Ich denke wir sind nicht mehr so schnell geschockt. Das bedeutet, dass wir mit der Trauminterpretation nicht einen Traumzensor gegen unsere möglichen lüsterne Wünsche, unsittlichem Drängen, oder beunruhigenden Bildern überlisten möchten, sondern eher dass wir die symbolische Sprache jedes Träumers verstehen möchten. An diese Sprache muss man sich gewöhnen und bei jedem Träumer ist die Sprache verschieden. Somit muss das, was wir über Traumsprachen und der Bedeutung der Traumsymbolen wissen, bei jedem neuen `Kunden` überarbeitet werden. (Jung, GW 4 par. 539 - 549 & 18, par. 200; par. 248).

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