Interview mit Jung

Struktur des Unbewussten

     Wie wir in der Einführung schon angedeutet haben, scheint das Unbewusste wie eine Art Struktur zu haben. Jung schaute es als ein in 2 Regionen geteiltes Sein an: Das persönliche Unbewusste, das näher am Wachzustand ist, und das kollektive Unbewusste, das uns weiter entfernt ist und uns manchmal auch als fremd vorkommt (Jung, CW. 3, par. 3). In seiner Vorlesung an der ETH vom 1. März 1935 hat Jung seine Idee folgendermassen dargestellt.

     Der kleinste Kreis (2) ist das Bewusstsein, und der Punkt (2) der Ego-Komplex. Weiter entfernt ist das Persönliche Unbewusste (3) - eine dunkle Zone in welcher das Bewusstsein einer Insel im Meer gleicht. Der Inhalt dieses persönlichen Unbewusste ist meistens erreichbar. Mit grossem Aufwand können wir uns meistens an das erinnern, was sich in ihm befindet. Weiter ausserhalb befindet sich das kollektive Unbewusste (4). Sein äusserlicher Rand ist mit Punkten markiert da es unmöglich ist, diesem Grenzen zu setzen. Dieses gehört der ganzen Menschheit sowie auch der Tierwelt (Jung, 1959).

Jung sein Diagramm des Unbewusste


     Träume welche vom persönlichen Teil der Unbewussten kommen, auch wenn sie manchmal etwas bizarr scheinen, sind uns irgendwie bekannt, wir können die vorkommenden Personen und Gegenstände `erkennen`. Träume aus der kollektiven Ebene (oft als grosse Träume erkannt) scheinen mehr symbolisch und fremd, ja manchmal sogar seltsam zu sein.

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