Jung Karikatur

Einführung

      Traumarbeit ist oft ein ideales Instrument für den Aufbau einer tiefen und bedeutungsvollen Beziehung zu einer Person und den Themen, die sie oder ihn bewusst oder unbewusst beschäftigen. Wenn man sorgfältige Traumarbeit betreibt, dann kann man sicher sein, dass die Themen, von welchen die Träume handeln, mindestens unbewusst von wirklichen Sorgen der Person handeln. Man ist auch gezwungen, die aktuellen Lebensthemen in einem Rhythmus zu bearbeiten, welcher für die Person annehmbar ist. Die Traumarbeit sollte derart gestaltet sein, dass die Kontrolle über den analytischen Prozess, seine Richtung wie auch seine Geschwindigkeit bei der betroffenen Person liegt.

     Diejenigen, welche Analytiker werden wollen, werden während Ihrer Ausbildung und auch durch persönliche Analyse mit Sicherheit viel über die Trauminterpretation aus der Sichtweise ihrer eigenen archetypischen Herkunft lernen. Die archetypische Vorgehensweise ist sehr gut dazu geeignet, Träume, die von verschiedenen unbewussten Ebenen (von welchen später noch mehr geschrieben wird) kommen, zu deuten. Die beste Situation ist jene, in welcher der Klient einem seinen Traum in geschriebener Form schon voraus zusendet, damit man so genügend Zeit für eine eventuell benötigte Recherche hat, um die verschiedenen Traumsymbole richtig aufzuarbeiten.

     Die Technik der archetypischen Aufbereitung ist - solange sie nicht zu einer intellektuellen Show wird - sehr wichtig. Sie hilft dem Träumer, die verschiedenen Ebenen seiner Psyche besser kennen zu lernen und bringt ihn oft auch in Verbindung zu einer weiteren, vielfältigeren Realität. Das ist aber nicht der Hauptfokus von dem, was in einem Traumarbeitsseminar praktiziert und gelernt wird. (Ich glaube und hoffe, dass man akzeptiert, diese Form der Trauminterpretation während der Ausbildung zu erlernen). Im Seminar werden wir auf andere, möglicherweise einfachere Interpretationstechniken fokussieren. Der Grund dafür ist, dass die grosse Mehrheit der Träume nicht so offensichtlich archetypisch sind, da sie vom persönlichen Unbewussten kommen (darüber wird man später noch mehr sprechen) und überdies werden sie auch selten vor dem Seminar den Kursteilnehmern unterbreitet.

     Im Seminar ist es dann das Ziel, einfache fundamentale Werkzeuge, die oft dabei nützlich sind einen Traum der einem "in den Schoss gefallen" ist, kennen zu lernen. Das Traumseminar wird in einem Labor Setting durchgeführt, in welchem die Teilnehmer eingeladen werden, ihre eigenen Träume mitzubringen damit man gemeinsam an ihnen arbeiten kann. Dabei sollte daran gedacht werden, dass das Hauptziel von dieser Übung nicht Therapie ist (obwohl etwas Therapie unvermeidlich auch geschehen wird), sondern eher, das praktizieren der verschiedenen Traumarbeitstechniken. Eine Liste mit sogenannten "Grundregeln" (welche in Anhang A aufgeführt sind) bietet uns einen Rahmen wie Traumarbeit in der Gruppe stattfinden kann.

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