Eine typische Sitzung einer Traumgruppe (die sich normalerweise am Abend, aber manchmal auch in einer Mittagspause trifft) dauert normalerweise 2 Stunden. Die Anzahl der Teilnehmenden ist zwischen 6 und 12. Die Teilnehmenden sollten nicht unter psychologischen oder familiären Belastungen zu leiden haben, da sich die Traumgruppe sonst damit beschäftigt, diesen Personen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Es sollte für alle Teilnehmenden klar sein, dass es keine Therapiegruppe ist, an welcher sie teilnehmen. Dies steht auch in den "Grundregeln für Traumgruppen" (Anhang A) und alle sollten diese gelesen haben und damit einverstanden sein.
Die Stühle werden in einem Kreis angeordnet (der Gruppenleiter ist ein Mitglied der Gruppe wie alle anderen).
Heisses Wasser (auch kaltes Wasser) mit Tassen und Bechern stehen auf einem Tisch auf der Seite. So können sich die Mitglieder am Anfang Tee oder Kaffee zubereiten. Falls für das Treffen ein finanzieller Beitrag erhoben wird, kann dafür ein Korb oder Gefäss bereit gestellt werden. Kekse und/oder Kuchen (vom Gruppenleiter bereit gestellt oder auch von Teilnehmenden mitgebracht) stehen auf einem niedrigen Tisch im Kreis. Auf diesem Tisch können auch Kerzen oder Blumen platziert sein.
Nach der Begrüssung bespricht man als erstes das Datum und (vielleicht) der Ort des nächsten Zusammenkommens. Darauf werden einige Minuten für Ankündigen, die Teilnehmende mit der Gruppe teilen möchten aufgewendet.
Dann wird die Person, die bei der letzten Sitzung ihren Traum erzählt hat, darüber befragt, wie es ihr geht. Hat die Traumgruppe ihm oder ihr dabei helfen können den Traum besser zu verstehen? Gibt es eine neue Einsicht zum besprochenen Traum, die er oder sie der Gruppe mitteilen möchte? Möchte ein anderer Teilnehmer der Gruppe etwas zu dem, in der letzten Sitzung besprochenen Traum noch sagen?
Als nächstes wird entschieden, wer in dieser Sitzung einen Traum erzählen möchte. Meistens reicht es für den Rest der 2 Stunden nur noch dazu 3 (manchmal auch nur 2) Träume zu erzählen. Wenn sich zu viele dazu bereit erklären einen Traum zu erzählen, sollte man sich darüber einvernehmlich einigen, (etwa indem gelost wird) welche Träume erzählt und besprochen werden sollen.
Die erste Person erzählt ihren Traum. Die anderen Teilnehmenden hören aufmerksam zu und fragen dann nochmals nach, um sicher zu sein, dass sie auch alles richtig verstanden haben.
Dies gehört zu der ersten Phase (siehe Kapitel 10).
Die eigentliche Traumarbeit beginnt mit der zweiten Phase (die 40 bis zu 45 Minuten dauern kann), wenn die Teilnehmenden dem Träumer zu den im Traum vorkommenden Symbolen, Personen, Farben, etc. befragen, wobei sie sich bemühen, mit ihren Fragen so nah wie möglich am Traum zu bleiben.
Sie sollten unbedingt auch nach den Gefühlen und Reaktionen zu den Personen, Orten, Geschehnissen, usw. die im Traum vorkommen fragen.
Sie sollten auch danach fragen, was in den Tagen vor und nach dem Traum erlebt wurde.
Dann beginnt die dritte Phase. Jetzt können die Teilnehmenden ihre Ansichten dazu äussern, was der erzählte Traum ihrer Meinung nach für eine Bedeutung haben kann. Sie beginnen dabei jeweils mit den Worten "wenn es mein Traum wäre,…", oder mit "meine Gedanken zu diesem Traum sind…". Auf diese Weise wird dem Träumer genug Raum gelassen, damit er eine Deutung annehmen oder auch ablehnen kann.
Danach kann der Träumer, wenn er mag, auf das Gehörte antworten, und seine Ansicht dazu äussern, was vom Gesagten für ihn nützlich und hilfreich war.
Dann wird der nächste Traum erzählt und die vorherigen 6 Schritte werden wiederholt.
Während der Sitzung vergewissert sich der Gruppenleiter, dass es nicht zu theoretisch wird und auch nicht zu einer Therapie wird. (Etwa dass die Teilnehmer dem Träumer sagen was er zu tun und nicht zu tun hat, oder wenn sie Fragen zu seiner Kindheit stellen, etc.).
Am Ende lädt der Gruppenleiter alle dazu ein, sich im Kreis während einer Zeit des Schweigens die Hand zu geben, um dem Gesagten die Ehre zu erweisen und das Treffen zu beschliessen.